Wissenschaftliches Arbeiten – Definition, Regeln und Tipps


junge Studentinnen, die sich bereit fühlen, Prüfungen zu schreiben
Inhaltsverzeichnis
  1. Wissenschaftliches Arbeiten – Definition, Regeln und Tipps
  2. Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten?
  3. Die wichtigsten Regeln des guten wissenschaftlichen Schreibens
  4. Logische Argumentation
  5. Begriffe und Themen definieren
  6. Fremde Aussagen und Thesen kennzeichnen
  7. Kritisch mit dem Thema auseinandersetzen
  8. Tipps für wissenschaftliches Arbeiten
  9. Klare Fragestellung definieren
  10. Die richtige Methode wählen
  11. Mit dem Dozenten absprechen
  12. Gut planen und einteilen
  13. Passende Arbeitsumgebung schaffen

Unabhängig vom Studienfach, wissenschaftliches Arbeiten gehört zum Rüstzeug jedes Studenten. Gerade Studienanfängern bereitet diese Vorgehensweise allerdings oft Probleme. Folgende Tipps helfen dabei, den Einstieg in die Methodik zu erleichtern.

 

Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten?

Als wissenschaftliches Arbeiten bezeichnet man eine Arbeitsmethode, die sich kritisch und ausführlich mit einem bestimmten Thema oder einer konkreten Fragestellung auseinandersetzt. Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist die Erstellung eines systematisch aufgebauten Forschungstexts, welcher die Antwort auf eine gestellte Fragestellung gibt oder wissenschaftliche Theorien behandelt. Für das Erstellen ist es wichtig, sich zunächst gründlich in das jeweilige Thema einzuarbeiten. Viele Fachhochschulen und Universitäten bieten in den ersten Semestern spezielle Kurse an, in denen die Studierenden in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt werden. Es empfiehlt sich diese Kurse wahrzunehmen.

Ob Hausarbeit, Referat, Bachelor- oder Masterarbeit – das wissenschaftliche Arbeit hat einen starken Einfluss auf die Benotung der jeweiligen Arbeit. Was beim wissenschaftlichen Arbeiten konkret verlangt wird, ist zum einen abhängig vom jeweiligen Fortschritt im Studium, zum anderen auch von der jeweiligen Aufgabenstellung. Am Anfang geht es vor allem darum, sich mit bereits existierenden Texten und Forschungsergebnissen vertraut zu machen. Diese vorhandenen Erkenntnisse können genutzt werden, um sie auf die eigene Arbeit zu übertragen und die eigenen Thesen zu belegen oder gewisse Aspekte zu entkräften. Im späteren Verlauf der Arbeit müssen dann eigene wissenschaftliche Ergebnisse eingebracht werden und diese in einen Kontext zum aktuellen Forschungsstand zu stellen.
 

Die wichtigsten Regeln des guten wissenschaftlichen Schreibens

Klausuren, Hausarbeiten und auch Facharbeiten sind den meisten Studenten bereits aus der Schule bekannt. Die Anforderungen an das wissenschaftliche Arbeiten mussten dabei aber nur bedingt erfüllt werden. Eine wissenschaftliche Arbeit im Studium zu verfassen ist wesentlich anspruchsvoller. Dabei gilt es vor allem folgende Regeln einzuhalten:
 

Logische Argumentation

Eine logische Argumentation und ein systematischer Aufbau der Arbeit sind wichtig, damit der Leser die Struktur des Textes, die Thesen sowie die Kernaussagen nachvollziehen kann. Eine gute Gliederung hilft dabei, sich innerhalb des Textes zu orientieren. Auch die Kapitel müssen logisch aufeinander aufbauen. Der Leser muss zu jeder Zeit in der Lage sein den Gedankengängen zu folgen. Dazu gehört auch ein logisch aufgebautes Literatur- und Quellenverzeichnis.
 

Begriffe und Themen definieren

Zu jeder wissenschaftlichen Arbeit gehört auch das klare Abgrenzen von Definitionen. Die wissenschaftliche Sprache muss klar definieren, da es bei den meisten Themen unterschiedliche, teils widersprüchliche Betrachtungsweisen gibt. In solchen Fällen gilt es die unterschiedlichen Definitionen gegenüberzustellen und nachvollziehbar zu erläutern, aus welchen Gründen man diese oder jene Definition gewählt hat.
 

Fremde Aussagen und Thesen kennzeichnen

Alle aufgestellten Behauptungen, die nicht aus eigenen Forschungsergebnissen stammen, müssen durch Belege in Form von Zitaten erfolgen. Ausgenommen davon ist Allgemeinwissen. Eigene Analysen fundieren nicht selten auf Aussagen und Studien anderer Wissenschaftler. Fremde Gedankengänge müssen immer speziell gekennzeichnet und die entsprechenden Quellen genannt werden. Beim Zitieren gilt es die Regeln und Vorgaben der jeweiligen Hochschule zu beachten. Wenn diese Regel nicht beachtet wird, und fremde Aussagen als die eigenen ausgegeben werden, können zumindest Teile der Arbeit als Plagiat bewertet werden, was im schlimmsten Fall eine Exmatrikulation zur Folge hat.
 

Kritisch mit dem Thema auseinandersetzen

Der Verfasser einer wissenschaftlichen Arbeit ist zur Objektivität verpflichtet. Zunächst spielt die persönliche Einschätzung des Autors keine Rolle, sondern fundierte und logisch begründete Inhalte. Auch wenn der Autor beim Schreiben von der Richtigkeit seiner Argumentation überzeugt ist, sollte er dennoch Beispiele oder Argumente finden, die seine Thesen widerlegen können. Wenn man die Gegenargumente entkräften kann, stärkt man seine eigene Theorie. Das Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit kann auch ergebnisoffen sein, und der Forschungsfrage in nachfolgenden Arbeiten weiter nachgegangen werden.
 

Tipps für wissenschaftliches Arbeiten

Wie bei allem muss man sich an das wissenschaftliche Arbeiten zunächst einmal gewöhnen. Mit zunehmendem Fortschritt des Studiums fällt es immer leichter die Regeln zu befolgen und zu beherrschen. Einige grundlegende Tipps können helfen den richtigen Einstieg zu finden. Sie können als eine Art Checkliste dienen, um zu überprüfen, ob auch an alles gedacht wurde.
 

Klare Fragestellung definieren

Oftmals scheitern Studenten beim Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit schlicht aus dem Grund, dass sie die Fragestellung nicht klar genau formulieren. Zu jeder Fragestellung gehört auch eine Hypothese, auf welche die Frage sich bezieht. Es ist hilfreich schon zu Beginn der Arbeit zu überlegen, wie man die Frage beantworten könnte und im weiteren Verlauf systematisch auf die Beantwortung hinzuarbeiten.
 

Die richtige Methode wählen

Je nach Thema und Forschungsfrage kommen unterschiedliche Arbeitsmethoden infrage. Generell unterscheidet man zwischen qualitativer und quantitativer Forschung. Diese sich ergänzenden Methoden werden für die eigenen Schlussfolgerungen benötigt. Während quantitative Daten in Form von Zahlen herangezogen werden können, um die allgemeinen Punkte der eigenen Forschung zu belegen, liefern qualitative Daten die Einzelheiten, welche für ein Verständnis der Daten und der daraus resultierenden Schlussfolgerungen zu erlangen.
 

Mit dem Dozenten absprechen

Eine wissenschaftliche Arbeit kann nur dann mit einer guten Note bewertet werden, wenn klare Absprachen mit dem betreuenden Dozenten getroffen werden. Dabei ist es hilfreich, wenn das Thema bei der Besprechung schon ausgearbeitet ist. Auch ist es hilfreich sich auf etwaige Nachfragen einzustellen und den groben Verlauf der Arbeit schon im Kopf zu haben. Je genauer die Forschungsfrage definiert ist, desto besser kann der Dozent Hilfestellungen geben, welche theoretischen und methodischen Grundlagen für die Arbeit relevant sind.
 

Gut planen und einteilen

Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Bevor es ans Schreiben der Arbeit geht, gilt es daher einen genauen Zeitplan aufzustellen und sich die Arbeitsschritte so aufzuteilen, dass am Ende noch genügend Spielraum für etwaige Korrekturen oder unvorhergesehene Ereignisse bleibt. Wer mit dem Schreiben beginnt, bevor die Recherche erledigt ist, wird unweigerlich in keinen guten Schreibprozess gelangen. To-do-Listen können beim Zeitmanagement eine nützliche Hilfe sein.
   

Passende Arbeitsumgebung schaffen

Eine gute Arbeitsumgebung hilft sich zu konzentrieren und auf das Schreiben zu fokussieren. Unnötige Ablenkung sollte daher vermieden werden. Es ist auch hilfreich das Smartphone auf lautlos oder besser ganz aus dem jeweiligen Raum zu schaffen, um nicht mitten im Arbeiten aus den Gedankengängen gerissen zu werden. Gerade beim Einhalten des wissenschaftlichen Sprachgebrauchs ist volle Konzentration gefragt.