Im Rahmen einer Abschlussarbeit nutzen Studierende häufig Umfragen, um die Forschungsfrage zu beantworten. Diese Umfrage kann auf unterschiedlichen Wegen realisiert werden. Besonders effektiv ist dabei die Online-Umfrage. Denn darüber kann schnell eine große Anzahl von potenziellen Teilnehmenden erreicht werden. Eine gute Online-Umfrage sammelt die benötigten Daten und ist für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen leicht durchzuführen wie auch verständlich.
Was ist eine Online-Umfrage?
Online-Umfragen für wissenschaftliche Arbeiten finden über eine virtuelle Plattform statt. Die Fragen können von den teilnehmenden Personen über den Computer und digitale Endgeräte beantwortet werden. Es ist nicht notwendig, die Umfrage persönlich durchzuführen. Du kannst dabei eine Online-Umfrage erstellen, die genau zum Vorgehen der Bachelor- oder Masterarbeit passend ist.Wann wird eine Online-Umfrage für Abschlussarbeit gebraucht?
Die Umfrage ist als wissenschaftliche Forschungsmethode weit verbreitet. Sie wird in nahezu allen Fachbereichen eingesetzt – eine Ausnahme machen die klassischen Naturwissenschaften wie Physik oder Mathematik.Das Thema der Forschungsarbeit wird entweder quantitativ oder qualitativ erarbeitet. Dafür lässt sich die passende Umfrage online erstellen. Sollen also bestimmte Gruppen befragt werden oder auch eine allgemeine Umfrage zum Einsatz kommen, das Tool lässt sich anpassen.
Wie erstellt man Online-Umfragen?
Möchtest Du das Umfrage erstellen online vornehmen, ist es wichtig, strukturiert vorzugehen. Denn der Aufbau, die Art und der Inhalt der Umfrage sind ausschlaggebend für die Qualität der Ergebnisse. Du kannst die Umfrage in vier Schritten erstellen.🟧 1. Inhalte definieren
Bevor Du damit beginnst, Fragen zu erstellen und den Aufbau zu wählen, musst Du definieren, welche Inhalte die Umfrage zum Gegenstand hat. Was ist das Ziel der Umfrage? Soll eine große Menge von Daten zu einem Thema erfasst werden? Oder sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu einem spezifischen Event ihr eigenen Erfahrungen beschreiben?
Abhängig von dem Inhalt der Online Umfrage werden die Antworten anders ausgewertet. Daher ist es relevant, von Anfang an zu wissen, welches Thema hier behandelt wird und wie. Befasst sich die Umfrage etwa damit, wie viel muss der Elternteil, bei dem das Kind nicht wohnt, den Kindesunterhalt zahlen, muss eine quantitative Umfrage online erstellt werden.
🟧 2. Online-Fragebogen erstellen
Sobald geklärt ist, welche Inhalte erfragt werden sollen, kann der Fragebogen erstellt werden. Hier kann man viele Fehler machen. Achte beim Erstellen auf diese Dinge:
- Die Fragen müssen eindeutig zu verstehen sein.
- Lege die Fragen auf Deine Zielgruppe aus – zum Beispiel durch die passende Sprache.
- Jede Frage umfasst immer nur einen Inhalt – keine Doppelfragen verwenden.
Tipp: Auch das Design und das Layout sind wichtig für den Erfolg einer Umfrage. Ein überladenes Design, das zum Beispiel mit Animationen oder grellen Farben ablenkt, führt zu einer höheren Abbruchrate.
Es gibt verschiedene Fragetypen, die jeweils für andere Bereiche besser geeignet sind:
- Offene Frage – es wird keine Antwortmöglichkeit vorgegeben. Die Antworten beziehen sich auf die individuellen Erfahrungen der Teilnehmenden.
- Geschlossene Frage – es werden feste Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Dabei kann es sich um Ja/Nein Antworten handeln oder es werden mehrere Optionen genannt, von der eine gewählt werden kann.
- Geschlossene Fragen – es werden feste Antwortmöglichkeiten vorgegeben, von der mehrere wählbar sind – Multiple Choice.
- Geschlossene Frage – es werden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben, aber die Fragestellung lässt keine offene Interpretation zu – „Wie oft in der Woche nutzt Ihr Kind das Tablet?“
🟧 3. Teilnehmer einladen
Um für die Online-Umfrage Teilnehmende zu finden, kann man die Befragungen über diverse Plattformen anbieten. Der einfachste Weg sind dabei die sozialen Netzwerke. Ob man die Umfrage auf dem virtuellen Schwarzen Brett der Uni einstellt oder auf der eigenen Facebook-Seite teilt, hier werden schnell viele Personen erreicht. Um für die Auswertung passende Antworten zu erhalten, musst Du eventuell Plattformen auswählen, auf denen Deine gewünschte Zielgruppe aktiv ist. Eine Facebook-Gruppe für Eltern oder ein Hashtag wie #DIGITALERKONSUM können dabei helfen, die passenden Personen anzusprechen.
Du kannst auch über E-Mail-Personen zur Teilnahme einladen. In der Regel ist es nicht notwendig, private Daten von Teilnehmern aufzunehmen. So kannst Du anonyme Online-Umfragen erstellen. Das ist vor allem bei heiklen Themen wie etwa Gesundheit, Suchtverhalten oder Sexualität wichtig.
🟧 4. Online-Umfrage auswerten
Im letzten Schritt musst Du die Inhalte der Online-Umfrage auswerten. Dafür kannst Du Analyse-Tools wie SPSS nutzen. Wie Du die Analyse durchführen musst, hängt von der Art der gesammelten Daten ab. Je nach Umfrageart und dem Thema der Abschlussarbeit kannst Du die Daten inhaltlich analysieren und empirisch oder auch theoretisch vorgehen.
Welche Tools für Online-Umfragen gibt es?
Du kannst eine Online-Umfrage kostenlos erstellen oder über eine Bezahlplattform. Es gibt viele gute Angebote für kostenlose Online-Umfragen. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile zu bieten, die über die Kosten hinaus gehen. Nachfolgend findest Du die wichtigsten Tools für das Erstellen von Online-Umfragen.| Tool | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
| SurveyMonkey | Mit SurveyMonkey kannst Du Online-Umfragen und ein Quiz erstellen. Dafür sind in der Datenbank mehr als 200 Umfragevorlagen hinterlegt. Du hast außerdem die Auswahl von 15 Fragetypen. Auch das Angebot für Designvorlagen ist umfangreich. Der kostenlose Testtarif hat ein geringes Funktionsangebot. Aktuell gibt es keinen vergünstigten Zugang für Studierende. Der monatlich kündbare Tarif wird in mehreren Staffelungen angeboten. | ✅ Viele Funktionen ✅ Mehr als 200 Umfragevorlagen ✅ Echtzeit Umfrage-Ergebnisse ✅ Umfassende Designvorlagen |
❌ In erster Linie auf Unternehmen ausgelegt ❌ Kein Studientarif ❌ Hohe Kosten ❌ Komplexe Anwendung |
| Google Formulare | Für einfache Umfragen ist Google Formulare das passende Tool. Hier kannst Du gratis eine Online-Umfrage erstellen und mit einem einfachen Layout. Das Angebot für Umfrage-Funktionen ist jedoch begrenzt. | ✅ Kostenlos ✅ Designauswahl ✅ Vorgefertigte Fragebögen ✅ Durch die Dokumentfreigabe können mehrere Personen an einer Umfrage arbeiten ✅ Einfache App-Nutzung möglich |
❌ Nicht für komplexe Umfragen ❌ Kleines Funktionsangebot |
| empirio | Empirio ist ein Online-Umfrage-Tool, das für Studierende und Umfragen in der akademischen Forschung ausgelegt ist. Es steht Studierenden kostenlos zur Verfügung. Die Online-Plattform agiert auch als Teilnehmerplattform. Sobald Du Deine Umfrage über die Plattform veröffentlichst, werden mögliche Teilnehmer direkt erreicht. | ✅ Kostenfrei für Studierende ✅ Inklusive Teilnehmerplattform ✅ 30 Fragetypen ✅ 20 Umfragetypen ✅ Keine Begrenzung für Teilnehmende |
❌ Nur 4 Auswertungsmöglichkeiten ❌ Teilweise Auswertung notwendig ❌ Keine Designauswahl |
| LimeSurvey | Lime Survey ist ein Open Source Programm. Entsprechend ist es für Online-Umfragen kostenlos. Jedoch musst Du das Hosting übernehmen. Wenn Du gute Programmierkenntnisse hast, ist LimeSurvey das richtige Tool für Dich. Du hast Zugriff auf den Code der Software. | ✅ Open Source Software ✅ Kostenlose Software ✅ Passend für Programmierer |
❌ Nicht für Anfänger ❌ Hosting nicht kostenfrei |
| Doodle | Doodle ist einfach zu nutzen und es sind keine besonderen Vorkenntnisse notwendig. Komplexe Umfragen lassen sich aber darüber nicht umsetzen. Für wissenschaftliche Arbeiten ist die Webseite nicht geeignet. Nur in einer 14-tägigen Testphase ist das Tool kostenlos. Danach stehen Dir verschiedene Tarife zur Auswahl. | ✅ Globale Echtzeitantworten ✅ Einfache Bedienung ✅ Kostenlose Testversion ✅ Automatische Kalendersynchronisation |
❌ Nur für einfache Umfragen ❌ Kostenlose Testversion enthält Werbung ❌ Kein individuelles Design |
| Crowdsignal | Die Crowdsignal Basisversion ist kostenlos. Die Bedienung ist einfach gestaltet. Das Tool bietet die Möglichkeit, komplexe Datenanalysen durchzuführen. Hier kannst Du zum Beispiel eine Analyse durch den Export von Excel-, PDF- oder XML-Dateien sichern. | ✅ Kostenlose Basisversion ✅ Umfangreicher Datenexport ✅ Einfache Handhabung |
❌ Keine Designauswahl |
| Unipark | Unipark ist ein Tool, das für Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten ausgelegt ist. Im Vergleich zu anderen Tools und Unternehmen ist dieser Anbieter dabei sehr günstig. Das Tool steht Dir 14 Tage lang in einer kostenlosen Testversion zur Verfügung. Einige Hochschulen haben Lizenzen erworben und die Studierenden können das Tool darüber kostenfrei nutzen. | ✅ Aktuelle DSGVO für Verschlüsselung ✅ Große Anzahl für Designs und Features ✅ Günstige Preise ✅ 35 Fragetypen |
❌ Keine Auswertung in der Testphase ❌ Nicht geeignet für Unternehmen ❌ Nach Ende der Lizenz kein Zugriff auf die alten Daten |
