Masterstudium: Ein Muss oder eine Option?


Masterstudium: Ein Muss oder eine Option?
Inhaltsverzeichnis
  1. Masterstudium: Ein Muss oder eine Option?
  2. Brauchst du überhaupt einen Master?
  3. Wie findest du den passenden Masterstudiengang?
  4. Welche berufliche Laufbahn möchtest du einschlagen?
  5. Wo liegen deine persönlichen Interessen?
  6. Wo möchtest du studieren?
  7. Generell gilt: Überstürze deine Entscheidung nicht

Nach drei oder vier Jahren des Studiums wird der Bachelorabschluss erworben. Dieser stellt einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss dar und ist formal dem alte FH-Diplom gleichgestellt. Nach dem Erlangen des Bachelorgrades steht die Entscheidung an, in das Berufsleben einzusteigen, oder das Studium im Rahmen eines Masterstudiengangs weiterzuführen.

Masterstudiengänge dauern in der Regel ein bis zwei Jahre. Sie bieten den Studenten die Möglichkeit, sich in einem bestimmten Teilbereich ihres Faches zu spezialisieren. In einigen Bereichen – unter anderem in der Psychologie – ist in Masterabschluss notwendig, um vollen Zugang zum Arbeitsmarkt zu unterhalten. Der Master ist in jedem Falle höherwertiger als der Bachelor. Der Erwerb lohnt sich für wissenschaftlich orientierte Menschen, die ihr Wissen ausbauen wollen.

Vielfach gestaltet sich die Suche nach dem passenden Masterstudiengang schwierig. Neben zahlreichen konsekutiven Studienangeboten, die auf das bereits absolvierte Studium aufbauen existieren sog. „weiterbildende Masterstudiengänge“. Diese stehen jedem Hochschulabsolventen unabhängig von der Fachrichtung seines bisher absolvierten Studiums offen.

Auch im Bereich der konsekutiven Studiengänge bestehen zahlreiche Auswahlmöglichkeiten. Neben allgemeingehaltenen Studiengängen, die das Wissen im gesamten Fachbereich vertiefen, existieren zahlreiche Masterstudiengänge, die sich auf einen bestimmten Teilbereich des jeweiligen Fachs konzentriert. Der durchschnittliche Student ist mit der Wahl seines Masterstudiengangs in der Regel überfordert.

Brauchst du überhaupt einen Master?

  • Obligatorisch für wissenschaftlichen Laufbahn

Der Einstieg in den Beruf gelingt im Normalfall ohne Master völlig problemlos. Die Bologna-Reform hat mit dem Bachelor einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss geschaffen. Der Sinn besteht darin, die Studenten für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Solltest du also weder an einer wissenschaftlichen Laufbahn, noch an der Vertiefung oder Erweiterung deines erworbenen Wissens interessiert sein, solltest du nach dem Bachelor in das Berufsleben einsteigen.

  • Berufsabhängig

Es existieren jedoch einige Ausnahmen. Für einige Berufe wird der Masterabschluss vorausgesetzt. Zu diesen Berufen zählt unter anderem das klassische Lehramt. Wer als Lehrer an einer Schule unterrichten will, muss über einen Masterabschluss verfügen. Der Bachelorabschluss derartiger Studiengänge ist zwar nicht wertlos, qualifiziert die Absolventen nicht für einen bestimmten Beruf – der Einstieg in das Berufsleben kann sich durchaus komplizierter gestalten als ursprünglich angenommen.

Ähnliches gilt für den Beruf des Psychologischen Psychotherapeuten. Wer diesen ergreifen will, muss über einen Master im Fach Psychologie verfügen, der das Fach „Klinische Psychologie“ beinhaltet. Ein Bachelorabschluss in Psychologie qualifiziert nicht für die Aufnahme der Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten – ebenso wenig wie für einen bestimmten Beruf.

Wie findest du den passenden Masterstudiengang?

Es existiert kein Patentrezept, das du lediglich anwenden müssen, um den für dich persönlich passenden Masterstudiengang zu finden. Die Auswahl des „richtigen“ Studiengangs ist von vielen persönlichen Faktoren abhängig.

Welche berufliche Laufbahn möchtest du einschlagen?

Stelle dich diese Frage. Solltest du einen konkreten Berufswunsch haben, oder bereits wissen, in welchem Bereich du nach dem Abschluss deines Studiums arbeiten möchtest, ist es durchaus sinnvoll, einen Masterstudiengang zu wählen, der diesem Bereich entstammt.

Beispiel. Solltest du beispielsweise über einen Bachelorabschluss der Sozialen Arbeit verfügen und eine Karriere im Sozialmanagement anstreben, ist es ratsam einen auf das Sozialmanagement spezialisierten Masterstudiengang zu wählen. Der allgemeinere Master „Soziale Arbeite“ oder auf einen anderen Teilbereich des Fachs konzentrierte Master „Psychosoziale Beratung in der sozialen Arbeit“ sind in deinem Falle nicht zielführend und sollten aus diesem Grund nicht gewählt werden.

Wo liegen deine persönlichen Interessen?

Diese Frage sollte bei der Wahl des Masterstudiengangs selbstverständlich ausschlaggebend sein und das Studium solltest du interessieren und dich mit deinen persönlichen Vorlieben decken. Ein Pädagoge mit Bachelorabschluss, der sich vor allem für die Entwicklung des Menschen interessiert, ist in einem Masterstudiengang „Erwachsenenbildung“ nicht gut aufgehoben. Mache dich klar, welche Aspekte deines Fachs dich während des Studiums besonders interessiert. Es ist ratsam, die Wahl des Masterstudienganges nach den eigenen Interessen auszurichten. Andernfalls verlierst du schnell jegliche Motivation für dein Studium.

Da nicht jeder Mensch einen speziellen „Lieblingsbereich“ innerhalb seines Fachgebiets hat, ist eine derartige Spezialisierung selbstverständlich nicht für jeden Menschen die richtige Wahl. Wenn du die volle Bandbreite der Inhalte deines Faches faszinierend findest und auf kein Unterthema verzichten möchtest, bietet sich die Wahl eines allgemeinen Masters an. Der Bachelor-Germanist wählt in diesem Falle nicht den Master „Literaturwissenschaft“ sondern den Masterstudiengang „Germanistik“ – derartige, allgemeine Masterstudiengänge existieren prinzipiell in jedem Fach.

Wo möchtest du studieren?

Diese Frage ist von Belang. Nicht jede Universität oder Hochschule bietet jeden Masterstudiengang an. Die verschiedenen Einrichtungen setzen zum Teil gänzlich andere Schwerpunkte – besonders in den Masterstudiengängen ist dies deutlich zu spüren. Aus diesem Grund solltest du Überlegungen anstellen, welche Region für dich in Frage kommt. Anschließend ist es dringen zu empfehlen, die Angebote der in dieser Region angesiedelten Hochschulen zu vergleichen. Hierbei solltest du sowohl auf die Schwerpunktsetzung der verschiedenen Universitäten, als auch auf die Hochschulen selbst achten. Der Besuch eines „Tages der offenen Tür“ zahlt sich in einem solchen Fall in der Regel aus, da er böse Überraschungen am Tag des Studienbeginns ersparen kann.

Die Gespräche mit Studenten und Absolventen der verschiedenen Studiengänge kannst du bei deiner Entscheidungsfindung helfen. So kannst du in Erfahrung bringen, wie die Organisation an der Universität geregelt ist, welche Veranstaltungen angeboten werden und was überdies von Belang ist.

Generell gilt: Überstürze deine Entscheidung nicht

Letztendlich solltest du alle drei genannten Punkten und deine sonstigen Wünsche und Vorstellungen in Einklang bringen. Dies gelingt fast keinem Menschen vollkommen. Es ist durchaus normal, Kompromisse mit sich selbst einzugehen. Im Endeffekt gilt jedoch auch bei der Wahl des Masterstudiums, dass Irren menschlich ist. Solltest du feststellen, nicht den passenden Studiengang gewählt zu haben, kannst du diesen immer noch wechseln.