Der Doktor ist nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit einer der höchsten akademischen Grade, die man erreichen kann. Die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten an einer ausführlichen wissenschaftlichen Arbeit – der Dissertation bzw. Doktorarbeit – schließt generell die wissenschaftliche Ausbildung ab.
Was ist eine Promotion?
Die Promotion kann man nach Erwerb eines Diploms oder Mastergrades durchführen. Dazu muss man aber eine gute Note im Studium erhalten haben, um die Zulassung zur Promotion zu bekommen. Eine Promotion ermöglicht die Vertiefung eines bereits abgeschlossenen Hochschulstudiums. Sie hat zum Ziel einen selbstständigen Beitrag zur Forschung zu leisten. Der Beitrag erfolgt dabei in Form einer Dissertation bzw. einer Doktorarbeit, wo die Ergebnisse der forschungsorientierten Vertiefung schriftliche festgehalten werden. Die Doktorarbeit enthält zudem eine Publikationspflicht und muss daher auch innerhalb einer bestimmten Frist öffentlich zugänglich gemacht werden.
Was für eine Promotion spricht
Mit einer Promotion sind hervorragende Karrierechancen verbunden. Nicht nur ein höheres Gehalt winken einem Absolventen, sondern auch ein besseres Ansehen. Natürlich ist ein hohes Gehalt nicht alles. Den Weg bis zum Doktortitel sollte man lieben. Du solltest dich auf jeden Fall für das Thema begeistern und eine gehörige Portion Geduld und Ausdauer mitbringen. Dies kann insbesondere für die spätere Karriere nützlich sein, um beispielsweise an hochkarätige Aufträge und Projekte ranzukommen. Schließlich bekommt man sonst nirgends die einmalige Möglichkeit in die verschiedensten Unternehmen reinzuschnuppern. Und gleichzeitig kann man auch viele wertvolle Netzwerke in der Industrie knüpfen.
Voraussetzungen für ein Promotionsstudium
Zunächst einmal setzt eine Promotion natürlich ein abgeschlossenes postgraduales Studium mit einer entsprechenden Durchschnittsnote als Bedingung voraus. Erst dann kann man sich für eine Doktorarbeit anmelden. Es kommt aber auch auf das Fach und die Fakultät bzw. die Universität oder Hochschule an. So werden für manche Promotionen Seminarscheine oder Sprachnachweise gefordert. Auch die Suche nach einem entsprechenden Thema und einem passenden Doktorvater ist nicht unbedingt die leichteste. Eine gewisse Portion Motivation und Interesse am Thema sollten selbstverständlich sein. So ist es in der Regel keine gute Idee, wenn man sich nur aus Verlegenheit an eine Promotion wagt.
Bist du einer Promotion gewachsen?
Ob man nach seinem Studium noch einen Doktor anhängen möchte, hängt von den eigenen Zielen ab. Zu einer Dissertation gehört eine Menge Organisation, Willenskraft und Fleiß. Es stellt sich hier also einerseits die Frage, ob du den Anforderungen einer Promotion gewachsen bist und es die ganze Arbeit wirklich wert ist. Überlege doch dich mal, warum du promovieren willst. Überlege dich auch, ob du über die Dauer der nächsten drei bis fünf Jahre vertieft an einem wissenschaftlichen Thema arbeiten willst und vor allem kannst.
Andererseits ist es natürlich irgendwo auch eine Verlängerung des Studentendaseins, das für viele ziemlich verlockend klingt, man aber nicht wirklich als Grund für eine Promotion sehen sollte. Außerdem hat man noch ein paar Jahre Zeit, um seine Karriere besser planen zu können. Vor allem stehen einem am Ende doch mehr Optionen zur Verfügung, wenn man einen Doktor hat. Allerdings sollte der erste Grund, warum man einen Doktortitel anstrebt, das Interesse an der Forschung sein. Ohne Spaß an der Tätigkeit und ohne Interesse am Thema selbst, kann es sein, dass man über kurz oder lang relativ schnell die Motivation verliert. Schließlich sollte man schon gar nicht promovieren um sich selbst was zu beweisen oder allen anderen zu zeigen, dass man den Doktortitel bekommen kann. Zu guter Letzt ist es wichtig, dass du alleine es machen möchtest. Kein anderer Mensch wird dich zwingen das Promotionsstudium abzuschließen. Nur deine Motivation allein zählt.
Wie wichtig ist der Doktortitel wirklich?
Es kommt natürlich darauf an, in welchem Fachbereich man tätig ist. Es gibt Bereiche, bei denen wird der Doktortitel fast schon vorausgesetzt. Beispiele hierfür sind Mediziner oder Fachkräfte der deutschen Pharmaindustrie. Auch sonst ist der Doktorgrad in Deutschland äußerst angesehen. Der Doktortitel gilt als Statussymbol und hilft für mehr Ansehen einerseits. Andererseits steigen die Chancen auf einen Job und die Höhe des Gehalts. Warum sollte man sich also nicht die Mühe machen, eine Dissertation zu schreiben?
Mögliche Nachteile einer Dissertation
Vielleicht einfach aus dem Grund, weil es einen Haufen Arbeit bedeutet und viele nicht wissen, welche eventuellen Probleme auftreten können. Es kann sein, dass extrem viel Druck auf dich ausgeübt wird, was zum Beispiel Teilergebnisse oder Publikationen in Fachzeitschriften angeht. Auch bist du abhängig von der Laune deines Doktorvaters, was oft zu Stress und Frust führen kann – schlimmstenfalls zum Abbruch der Doktorarbeit. Und damit nicht genug.
So ein Doktortitel muss erstmal erzielt werden. Damit verbunden ist sehr viel Arbeit. Wo die Freunde sich draußen vergnügen, sitzt du selber daheim oder in der Bücherei und wälzest einen Haufen von Büchern durch oder schreiben an deiner Dissertation. Wenn man sich so anhört, ist das natürlich kein Zuckerschlecken. Auch musst du dich darauf einstellen für eine sehr lange Zeit an einem Thema zu schreiben. Dazu musstest du nicht nur Geduld und Motivation mitbringen, sondern auch Ausdauer. Kannst du das, 3-5 Jahre dich nur mit einem Thema beschäftigen?
In der Zeit wo du deinen Doktor machst, wirst du sehr viel Zeit investieren. Und nicht nur das. Du musst in deinen Doktor auch finanziell investieren. Wäge ab, was es kosten würde. Denn in dieser Zeit könntest du möglicherweise schon in einem festen Angestelltenverhältnis ganz gut verdienen. Mache aber deinen Doktor, so wist du dich mit einer guten Vergütung noch sehr viel gedulden müssen.
Weiterhin musst du mit starken Schwankungen in deiner Motivation umgehen können. Auch die Stimmung kann leiden. Du kannst dich sicherlich vorstellen, dass deine Motivation oder dein Leistungsniveau nicht immer auf dem höchsten Niveau bleiben können. Erfahre im Voraus, was dich überhaupt wach hält. Daher ist es auch ab und zu ratsam mehr Zeit mit Familie oder Freunde zu verbringen. Tatsache ist aber, dass eine Promotion sehr einsam machen kann. Damit können viele angehenden Doktoranden überhaupt nicht umgehen.
Schließlich sind sich die meisten gar nicht bewusst, welche Herausforderungen auf sie zukommen. Entweder informieren sie sich nicht ausreichend oder sie nehmen den Doktor nicht so ernst. Umso seriöser sind dann die Auswirkungen, wenn es zu spät ist. Die Abbruchquote eines Doktors ist hoch. Das ist auch kein Wunder und die Gründe hatten wir ja schon genannt.
Fazit
Es kann viele Vorteile haben einen Doktor zu machen. Die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sind immens. Und nicht nur das. Schon während deiner Promotion knüpfst du viele wichtige Kontakte und Netzwerke. Du erhältst Einblicke in renommierte Unternehmen und bekommst ganz neue Einsichten und Perspektiven auf deine Arbeit. Du kommst ins Gespräch mit Firmenchefs und Professoren und du erweiterst deine Erfahrung ungemein. Auf der anderen Seite musst du auch die negativen Seiten einer Promotion berücksichtigen. Dazu zählt die hohe Abbruchquote sowie die Zeit, die man in eine solche Promotion investieren muss. Du musstest Leistungsbereitschaft, Interesse und Motivation für einen einzigen Themenbereich aufbringen, und das für eine sehr lange Zeit. Weiterhin wirst du während deiner Promotion sehr alleine sein. Nur du selbst kannst für deine eigene Motivation sorgen, nicht deine Freunde, Eltern oder dein Doktorvater. Halte aber durch, so wirst du mit einem hohen Gehalt belohnt werden. Weiterhin wirst du zu einem wahren Spezialisten in deinem Fach und Menschen werden lernen gerade dich als Experten sehr zu schätzen.